DER BERGWANDERCLUB AUS DER EIFEL


Los geht's!

Die Watzmänner

1. Teil: Wimbachbrücke - Watzmannhaus (Nächtigung) - Watzmann-Hocheck, 06:00 Std.

Die Watzmann-Überschreitung ist eine der schönsten Gratüberschreitungen im Alpenraum. Drei Gipfel des Watzmannmassivs, das Hocheck, die Mittelspitze und die Südspitze werden dabei erklettert. Eine gehörige Portion Mut, Kondition und das notwendige Klettergeschick sollte man mitbringen, wenn man diese lange und Kräfte zehrende Klettertour in Angriff nimmt. Denn immer wieder trifft man bei der Gratüberschreitung auf ungesicherte Abschnitte, die in Einser-Kletterei zu meistern sind. Von einem durchgängig gesicherten Klettersteig am Watzmann kann daher keine Rede sein. Die traumhaften Panoramablicke über die Berchtesgadener Alpen, ins Wimbachtal und hinunter zum Königssee entschädigen allerdings jeden Bergsteiger bei der beinharten Kletterei über den Watzmanngrat.
Die Watzmänner beginnen die Tour an der Wimbachbrücke und durchsteigen entlang tosender Gewässer auf Brücken und rustikalen Holzstegen die Wimbachklamm. Breite Bergpfade geleiten die vierköpfige Truppe sodann über die Stubenalm hinauf zur bewirtschafteten Mitterkaseralm. Hier wird erste Rast gehalten. Überaus imposant sind anschließend die Ausblicke hinüber zum Hohen Göll und auf Watzmannfrau und Watzmannkinder, die sich an der Falzalm erstmals zeigen. Nach etwas mehr als drei Stunden Aufstieg wird auf felsigen Steigen das Watzmannhaus erreicht, um dort zur Nachruhe einzukehren.

Am 2. Bergtag steigen die Watzmänner vom Watzmannhaus zum 2.651 Meter hohen Gipfel des Watzmann-Hochecks hinauf

Mit dem Sonnenaufgang des zweiten Bergtages beginnt dann das Unternehmen Watzmann-Überschreitung. Felsige Serpentinenpfade winden sich vom Watzmannhaus in den Steilhang hinein. Über Geröll und zuletzt über eine sanft geneigte Reibungsplatte gelangen die Bergwanderer zu einer Rinne, die am Drahtseil zu durchklettern ist. Nachdem man diese erste Kletterstelle überwunden hat, flacht das Gelände wieder leicht ab. Kurzzeitig wird einfaches Gehgelände durchschritten. Über Felsenplatten geleitet ein steiler, mächtiger Aufschwung die Bergsteiger dann zum Watzmann-Hocheck hinauf, dem ersten der drei Watzmanngipfel. Hier auf 2.651 Metern wird kurze Gipfelrast gehalten, um Helme und Klettergurte anzulegen. Denn jetzt beginnt der Klettersteig hinüber zu Mittelspitze. Natürlich bleibt dabei auch noch Zeit, um die traumhaften Aussichten zu genießen. Mit der strahlenden Morgensonne fällt der Blick hinüber auf den gewaltigen Gipfelaufbau der Mittelspitze, hinunter ins Wimbachtal und auf den Königssee, der sich zum Teil noch unter einer dichten Wolkenschicht verbirgt.


 

  • 001-In der Wimbachklamm
  • 002-An der Stubenalm beim Aufstieg zum Watzmannhaus
  • 003-Die Mitterkaseralm beim Aufstieg zum Watzmannhaus
  • 004-Blick auf Hoher Goell und Hohes Brett
  • 005-Watzmaenner beim Aufstieg zum Watzmannhaus
  • 006-Blick auf die Watzmannfrau beim Aufstieg zum Watzmannhaus
  • 007-Die Bergsteiger am Watzmannhaus
  • 008-Abendstimmung am Watzmannhaus
  • 009-Watzmannhaus beim Aufstieg zum Hocheckgipfel
  • 010-Watzmannhaus beim Aufstieg zum Hocheckgipfel
  • 011-Gleissendes Sonnenlicht am Hocheckgipfel
  • 012-Plattige Felspassagen unterhalb des Hochecks
  • 013-Die Watzmaenner auf dem Hocheckgipfel, 2.651 m
  • 014-Im Klettersteig auf dem schmalen Gipfelgrat
  • 015-Im Klettersteig auf dem schmalen Gipfelgrat
  • 016-Blick auf den gewaltigen Gipfelstock der Mittelspitze
  • 017-Blick zurueck zum Watzmann-Hocheck
  • 018-Die Bergsteiger auf der Mittelspitze, 2.713 m
  • 019-Panoramablick von der Mittelspitze
  • 020-Blick zurueck zur Mittelspitze
  • 021-Im Klettersteig auf dem Weg zur Suedspitze
  • 022-Blick zurueck zur Mittelspitze
  • 023-Im Klettersteig auf dem Weg zur Suedspitze
  • 024-Der Gipfelaufbau der Watzmann-Suedspitze
  • 025-Koenigsseeblick vom Watzmanngrat
  • 026-Gipfelbild von der Watzmann-Suedspitze, 2.712 m
  • 027-Blick auf Mittelspitze und Watzmannfrau
  • 028-Der Greffelscheswatzmann auf der Suedspitze
  • 029-Der Abstieg von der Suedspitze beginnt
  • 030-Blick ins Wimbachgries beim Abstieg von der Suedspitze
  • 031-Abstieg ins Wimbachgries
  • 032-Felsige Pfade beim Abstieg ins Wimbachgries
  • 033-Herbstwald hoch ueber dem Wimbachgries
  • 034-Im Wimbachgries
  • 035-An der Wimbachgrieshuette

2. Teil: Watzmann-Hocheck - Mittelspitze - Südspitze - Wimbachgrieshütte, 08:00 Std.  

Bei diesem herrlichen Wetter sind eine Menge Bergsteiger unterwegs. So halten wir uns nicht lange auf und steigen hinter dem Gipfelkreuz und der Biwakhütte in den Klettersteig zur Mittelspitze ein.Gut griffiger Fels, der allerdings durch die vielen Begehungen extrem glatt poliert ist, führt vom Watzmann-Hocheck ein kurzes Stück bergab. Dann geht es über eine Rampe an Drahtseilsicherungen, in die man sich einhängen kann, wieder hinauf in den steilen Fels. Mal führt die Route direkt über die Gratschneide, dann wieder rechts oder links des Zackengrates in ständigem Auf und Ab zur Mittelspitze hinüber, deren mächtiger Gipfelstock immer näher rückt. Ein letzter steiler Anstieg ist zu meistern, dann stehen die Watzmänner auf der Mittelspitze, mit 2.713 Metern über NN dem höchsten Watzmanngipfel.

Von der Watzmann-Mittelspitze auf 2.713 Metern fällt der Blick in die senkrechten Abbrüche der Watzmann-Ostwand hinein

Vom Gipfelkreuz schweift der Blick zurück zum Hocheck, hinüber zum Hochkaltermassiv und voraus auf die Südspitze, das nächste Gipfelziel des heutigen Tages. Auch von der Mittelspitze begeistern die Tiefblicke sehr. Der Königssee ist jetzt deutlich auszumachen und die lotrechten Abbrüche der Watzmannostwand, eine der gewaltigsten Felswände in den Ostalpen, beeindrucken die Bergsteiger immens. Ungleich länger und schwieriger zeigt sich die Überschreitung im weiteren Verlauf. Der Grat wird deutlich schmäler und das Gelände fällt jetzt nach links fast senkrecht in die Ostwand hinein. Aber auch rechter Hand bricht der Fels nicht weniger steil ins Wimbachtal ab. So ist überaus bedachtsames Klettern erforderlich, um mehrere ungesicherte Stellen im ersten Klettergrad zu durchsteigen. Ausgesetzte Felsbänder, mehrere steinerne Rinnen und eine kaminähnliche Passage werden auf dem Weg zum letzten Watzmanngipfel durchklettert. Trotz allem bleibt immer wieder Zeit, die grandiosen Tiefblicke ins Wimbachtal und hinunter zum Königssee zu genießen. Mit der Südspitze wird schließlich auch der dritte Watzmanngipfel mit Bravour genommen.

Traumhafte Panoramablicke von der Watzmann-Südspitze ins Wimbachgries und auf den Königssee begeistern die Bergsteiger

Auf einer Seehöhe von 2.712 Metern eröffnet sich den Bergsteigern ein gigantisches Alpenpanorama. Der Gipfel des Großen Hundstods, den wir schon bei einer vorherigen Bergwanderung bestiegen haben und weit in der Ferne der Großvenediger, Gipfelziel der Bergwanderung 2011, sind von der Südspitze zu bewundern. Darüber hinaus begeistern traumhafte Panoramablicke ins Wimbachgries und auf St. Bartholomae am Königssee. Anfangs über felsige Stufen mit luftiger Kletterei, später dann über nicht enden wollende Geröllhalden geht es talwärts ins Wimbachgries. 1.400 Höhenmeter gilt es abzusteigen, bis man an der Wimbachgrieshütte mit einer Runde Obstler auf die gelungene Watzmannüberschreitung anstoßen kann. Tags darauf wandern die Bergkameraden durch das herbstliche Wimbachtal zurück zur Wimbachbrücke, um dann voller Stolz auf die gelungene Watzmannüberschreitung die Heimreise ins Brohltal anzutreten.

 

Autor und Fotograf: Konrad Friedgen

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