DER BERGWANDERCLUB AUS DER EIFEL


Los geht's!

Die Watzmänner

Dolomiten - Brenta

Die Brentagruppe der Dolomiten in Norditalien, ist nicht nur ein wildes zerklüftetes Gebirge sondern auch ein traumhaftes Klettersteig-Eldorado. Eine ganze Reihe von Eisenwegen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade durchzieht den Gebirgsstock nördlich der Gardaseeberge in den südlichen Kalkalpen.

Die Brentagruppe der Dolomiten in Norditalien, ist nicht nur ein wildes zerklüftetes Gebirge sondern auch ein traumhaftes Klettersteig-Eldorado. Eine ganze Reihe von Eisenwegen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade durchzieht den Gebirgsstock nördlich der Gardaseeberge in den südlichen Kalkalpen. Die höchste Erhebung ist der Cima Tosa mit 3.173 Metern. Hier im Naturpark Adamello-Brenta, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wurde der Braunbär erfolgreich wieder eingebürgert.

Ausgehend vom exklusiven Wintersportort Madonna di Campiglio durchsteigen die Watzmänner diese hochalpine Region. Am ersten Tag wandert sie siebenköpfige Truppe unter der Leitung ihres Bergführers Christian Treimer anfangs entlang einer Asphaltpiste, wenig später schon auf schmalen, urigen Steigen durch einen urwaldähnlichen Bergwald über die Vaglianella-Alm stramm bergan.

Der zweite Tag in der Brenta wartet mit hervorragendem Bergwetter auf. Strahlender Sonnenschein begleitet die Watzmänner, als sie am frühen Morgen die Graffer-Hütte verlassen und schmalen Bergpfaden hinüber zur Tuckett-Hütte folgen. Auf dem Weg dorthin ist unwegsames Blockgelände zu durchwandern. Die Route führt gleich mehrmals durch eine Ansammlung gewaltiger Felsbrocken, die zu überschreiten, zu umrunden und oder zu durchklettern sind.

Bei aller gebotenen Vorsicht schweift dabei der Blick immer wieder ins weitläufige Tal Valle die Campiglio und linker Hand auf die senkrecht abfallenden Wände der Valesinella. Nach zwei Stunden erreicht die Gruppe die 2.272 Meter hoch gelegene Tuckett-Hütte. Hier wird kurze Rast gehalten um einen Cappuccino zu trinken und die Klettergurte anzulegen.

Leider ist am dritten Bergtag in der Brenta eine dramatische Verschlechterung der Wetterlage zu verzeichnen. Bereits in der Nacht prasselt Dauerregen auf das Blechdach der 2.580 Meter hoch gelegenen Alimonta-Hütte, der auch am Morgen nicht nachlassen will. Während am Vorabend die Gipfel mit der untergehenden Sonne förmlich erglühten, sind die Bergspitzen in Nebel gehüllt, als sich die Bergwanderer an den Aufstieg zum Bocchetteweg machen.

Über ein Altschneefeld geht es mühsam und steil bergan zum Joch Bocca del Armi hinauf. Rechter Hand sind jetzt drei Leitern zu erkennen, die den Einstieg in den Klettersteig Bocchette-Centrale markieren, einen der schönsten Eisenwege in der Brenta. Aber schnell ist klar, dass Klettern und Bergsteigen im Regen und dichten Nebel auch auf dieser traumhaften Route keinen Sinn machen. Nach kurzer Beratung entschließt sich der Bergführer für einen Steilabstieg von der Passhöhe über den Klettersteig Felice Spellini.

Am vierten Bergtag in der Brenta sieht die Routenplanung einen hochalpinen Übergang von der Agostini-Hütte zur Apostoli-Hütte vor, für den stabiles Hochdruckwetter eigentlich die ideale Voraussetzung gewesen wäre. Ein bedeckter Himmel und kurz darauf einsetzender Nieselregen machen jedoch schnell die Hoffnung der Watzmänner zunichte, den Castiglione-Klettersteig trockenen Fußes zu durchsteigen.

So ist die Stimmung etwas gedrückt, als die Gruppe die 2.410 Meter hoch gelegene Agostini-Hütte, mit ihrer beeindruckenden Bergkapelle, verlässt und auf einen Serpentinenpfad in die Flanke der Cima Susat hineinsteigt. Am Fuße einer senkrecht aufragenden Felswand wird kurz darauf der Einstieg in den Klettersteig erreicht. Eine wenig vertrauensvoll aussehende und leicht gekrümmte Eisenleiter führt steil nach oben und verschwindet in luftiger Höhe im Brentanebel.

Der Klettersteig Bocchette-Alte, einer der anspruchsvollsten Eisenwege in der Brenta mit dem Schwierigkeitsgrad C/D steht am letzten Tag auf dem Programm der Watzmänner. Aufgrund der immer noch widrigen Witterungsverhältnisse, die Bergspitzen liegen im Nebel und jederzeit ist wieder mit einsetzendem Regen zu rechnen, muss auch diese exponierte Route gecancelt werden.

So entschließt man sich von der Brentei-Hütte hinüber zur Tuckett-Hütte zu wandern und den weiteren Verlauf der Tour vom Wetter abhängig zu machen. Die Hüttenquerung erweist sich als überaus abwechslungsreich. Eine vereiste nicht sonderlich vertrauensvoll aussehende Schneebrücke muss gequert werden. Die Route führt über ausgesetzte Bänder mit Drahtseilversicherungen, durch ein gewaltiges Felsentor und über wildes Blockgelände.

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