DER BERGWANDERCLUB AUS DER EIFEL


Los geht's!

Die Watzmänner

Verwall - Silvretta

In der Region Verwall - Silvretta wandern die Bergkameraden am Silvretta-Stausee entlang und besteingen die Hintere Jamtalspitze.

Die Bergwanderung des Wanderjahres 2013 führt die Watzmänner in die Verwall- und Sivrettagruppe. Fünf Tage durchsteigen die Bergwanderer diese hochalpinen Regionen. Während an den ersten beiden Tagen im wilden und abgeschiedenen Verwall gewandert und geklettert wird, stehen in der zweiten Hälfte der Bergwanderung mehrere Gletscherüberschreitungen in der Silvretta und die Besteigung von zwei Dreitausendern auf dem Programm der neunköpfigen Bergsteigergruppe aus dem Brohltal.

Die ereignisreiche Tour beginnt in Mathon, einem Ortsteil von Ischgl. Ausgangs der Ortslage führt ein sich windender, regennasser Steig rechts abzweigend steil bergan zur Friedrichshafener Hütte hinauf. Anfangs begleitet das Rauschen eines herabstürzenden Wildbaches die Truppe. Dann führt die Route vom Gewässer weg in die Einsamkeit des Bergwaldes hinein. Beiderseits des Pfades ragen immer wieder knorrige, uralte Baumriesen auf.

Auch der zweite Tag im Verwall bringt keine Besserung der Wetterlage. Nebelschwaden und Regen begleiten die Watzmänner von der Friedrichshafener Hütte hinauf zur Fädnerspitze und dann hinunter zum Zeinisjochhaus. Von der gastlichen Alpenvereinsunterkunft folgt die Gruppe dem Bergweg über die Muttenalp in Richtung Muttenjoch, um dann jedoch links abzweigend einen breiten Fahrweg zu beschreiten, der zur Anbringung von Lawinenversicherungen angelegt wurde.

So ragen aus dem Nebel rechts und links der Route immer wieder gewaltige Stahlgerüste auf, die den Ort Galtür tief unten im Tal, nach dem verheerenden Lawinenunglück im Jahre 1999, vor herabstürzenden Schneemassen schützen sollen. Auch zwei Schutzwälle aus Gestein und losem Geröll, die von den Watzmännern auf dem Weg zum Gipfel überschritten werden, hat man zur Lawinenabwehr aufgeschüttet. Hinter dem zweiten Schutzwall verjüngt sich der Fahrweg endlich zu einem Bergpfad, der in den Hang hineinsteigt.

Zu Beginn der dritten Etappe wird Kops-Stausee umrundet, um im Anschluss daran dem Bergpfad hinauf zum Breiter Spitz in die Silvretta hinein zu folgen Diese Alpenregion bildet das Grenzgebirge zwischen Österreich und der Schweiz. Sie beherbergt eine Reihe von Dreitausendern und vor allen Dingen gibt es im österreichischen Teil eine Vielzahl größerer und kleinerer Gletscher.

Deshalb bezeichnet man das Gebiet im Bundesland Vorarlberg, welches bei Bergsteigern und Bergwanderern überaus beliebt ist, auch als die „Blaue Silvretta“, während der Schweizer Teil im Kanton Graubünden relativ unerschlossen ist. Auch an diesem Bergtag ist der Regen ein ständiger Begleiter der Watzmänner. So verstecken sich die schweren Rucksäcke unter einem wasserdichten Regenschutz und die Kapuzen werden tief ins Gesicht gezogen, als der Anstieg von Kops-Stausee durch den Bergwald hinauf zur Vallülascharte beginnt.

Der vierte Tag in den Alpen wartet dann tatsächlich mit strahlendem Sonnenschein auf. Die aufgehende Sonne lässt die Gipfel glühen und verspricht einen traumhaften Bergtag. Über Gletschermoränen führt die Route von der Wiesbadener Hütte hinauf zum Vermuntgletscher. Bergführer Christian Treimer, auf größte Sicherheit bedacht, lässt an der Gletscherzunge Steigeisen anlegen und bildet zwei Fünferseilschaften, die auf dem Firneis steil bergan zur oberen Ochsenscharte aufsteigen.

Das ungewohnte Gehen mit Steigeisen und der schwere Rucksack stellen jetzt hohe Anforderungen an Geschicklichkeit und Kondition der Bergsteiger. Von der Oberen Ochsenscharte geht es über den Jamtalferner links schwenkend wieder bergab und von Österreich in die Schweiz hinein. Rechts und links der Route zeigen sich überall die tückischen Gletscherspalten, die entweder überaus vorsichtig überschritten oder umgangen werden müssen.

Auch der letzte Bergtag in der Silvretta wartet mit herrlichem Spätsommerwetter auf, als die Watzmänner am frühen Morgen an der gastlichen Jamtalhütte losmarschieren. Auf dem Programm steht heute der hochalpine Übergang zur Heidelberger Hütte, verbunden mit der Grenzüberschreitung von Österreich in die Schweiz und der Besteigung der Breiten Krone, einem herrlichen Aussichtsgipfel.

Gleich zu Beginn führt die Route in das Tal des Futschölbaches hinein. Entlang des wild schäumenden Gewässers wandert die Gruppe sanft bergan. Mehrere rauschende Wasserfälle des Futschölbaches ziehen die Bergkameraden in ihren Bann und veranlassen dazu, kurz innezuhalten um das Naturschauspiel zu beobachten. Der Blick zurück zur Jamtalhütte erweist sich ebenfalls als ausgesprochen imposant. Schließlich wird das Gelände felsiger. Der schmale Pfad windet sich in den Steilhang hinein und beansprucht die letzten Kraftreserven für den Anstieg zum 2.976 Meter hoch gelegenen Kronenjoch.

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