Dolomiten - Fanes-Tofana
Die Bergwanderung des Wanderjahres 2012 führt die die Watzmänner in die Dolomiten. Fünf Tage steigt die 10köpfige Bergsteigergruppe durch die Fanes- und Tofanaregion, erklettert dabei mehrere Dreitausender und meistert eine Reihe von schwierigen Klettersteigen.
Die Bergwanderung des Wanderjahres 2012 führt die die Watzmänner in die Dolomiten. Fünf Tage steigt die 10köpfige Bergsteigergruppe durch die Fanes- und Tofanaregion, erklettert dabei mehrere Dreitausender und meistert eine Reihe von schwierigen Klettersteigen. Die Tour beginnt am Heilikreuzhospiz hoch über dem Gadertal. Vom schmucken Kirchlein führt uns ein Felsensteig durch Latschen und über Geröll zum Fuß der gewaltigen Westwand des Heiligkreuzkofels.
Schon kurz darauf helfen Drahtseile über einen ersten Aufschwung hinweg. Schmale, für diesen Teil der Dolomiten typische Felsbänder und steile Schutthänge geleiten uns stetig bergauf. Mehrmals sind jetzt im eher leichten Kreuzkofel-Klettersteig gesicherte Passagen zu durchsteigen, bevor die Watzmänner die 2.612 Meter hoch gelegene Kreuzkofelscharte erreichen, um dort erste Rast zu halten.
Der zweite Tag in der Fanesregion bringt eine Eintrübung der Wetterlage. Von der 2.042 Meter hoch gelegenen Lavarellahütte starten die Watzmänner im Nieselregen in das nächste Bergabenteuer, der Überschreitung der La-Varella-Spitze, eines weiteren Dreitausenders am Westrand des Fanesmassivs. Trotz der widrigen Witterungsverhältnisse steigen wir zur Fanes-Hochfläche hinauf. Das Gelände zeigt sich nicht so öde wie am Vortag.
Zwischen Latschenbeständen werden kleine Rinnsale überschritten. Auf den spärlichen Almwiesen links und rechts des Bergpfades zeigen sich mehrere Murmeltiere, die mit schrillem Pfiff ihre Artgenossen warnen. Nach zwei Stunden Wanderzeit wird auf einer Seehöhe von 2.584 Metern die Medesscharte erreicht. Mittlerweile hat der Regen stark zugenommen und ein tosender Sturm treibt die Watzmänner vor sich her, so dass man sich kaum auf den Beinen halten kann.
Von der Fanes-Hütte wandern die Watzmänner am dritten Bergtag auf dem Dolomitenhöhenweg an der kleinen Fanes-Alpe vorbei, bevor sich die Route nach links verzweigt. Die Gruppe folgt jetzt dem sonnenüberfluteten Friedensweg, der die Bergsteiger von der Fanesgruppe in die Tofanaregion hinüber führt.
Wesentlich wilder zeigen sich hier die Dolomiten. Bizarre Türme, gewaltige Felswände und lotrechte Abbrüche begleiten uns auf der Zuwegung zum Klettersteig Ferrata Furcia Rossa, - Klettersteig der Roten Scharten -. Es handelt sich bei der Anlage um eine ehemalige Steigroute aus dem 1. Weltkrieg, die man heute der Kategorie C/D zugeordnet hat. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Eisenweg aufwendig rekonstruiert und durchgängig gesichtert. Ausgesetzte Bänder und senkrechte Wände sind über Leitern und Klammern im Auf- und Abstieg zu durchklettern.
Der Angriff auf das Dach der Tour, den Gipfel der Tofana di Rozes, erfolgt am vierten Bergtag. In aller Frühe wird die Giussanihütte verlassen, um abwärts wandernd die gewaltigen Südwandabbrüche zu queren und in die Ferrata Lipella einzusteigen. Dieser Klettersteig führt gleich zu Beginn durch einen Tunnel, der während des 1. Weltkrieges in den Fels gebrochen wurde.
Im Innern des Berges geleiten Stirnlampen die Watzmänner über Treppen und holpriges Geläuf auf einer Länge von 500 Metern steil bergan, um dann aus dem Dunkel in das gleißende Sonnenlicht hinauszutreten. In der Folge zeigt sich die Ferrata Lipella als schwieriger Klettersteig der Kategorie C/D. Ständig sind schmale Felsenbänder zu überwinden. Während rechter Hand der senkrechte Fels aufragt, fällt die Wand nach links ins Bodenlose. Am Drahtseil geht es dann wieder steil bergauf. Leitern, Klammern oder Trittstifte fehlen in diesem Eisenweg vollkommen.