Brentei-Hütte - Klettersteig Sentiero Benini - Groste Hütte, 8 Std.
Der Klettersteig Bocchette-Alte, einer der anspruchsvollsten Eisenwege in der Brenta mit dem Schwierigkeitsgrad C/D steht am letzten Tag auf dem Programm der Watzmänner. Aufgrund der immer noch widrigen Witterungsverhältnisse, die Bergspitzen liegen im Nebel und jederzeit ist wieder mit einsetzendem Regen zu rechnen, muss auch diese exponierte Route gecancelt werden. So entschließt man sich von der Brentei-Hütte hinüber zur Tuckett-Hütte zu wandern und den weiteren Verlauf der Tour vom Wetter abhängig zu machen. Die Hüttenquerung erweist sich als überaus abwechslungsreich.
Eine vereiste nicht sonderlich vertrauensvoll aussehende Schneebrücke muss gequert werden. Die Route führt über ausgesetzte Bänder mit Drahtseilversicherungen, durch ein gewaltiges Felsentor und über wildes Blockgelände. Nach zwei Stunden erreicht die Gruppe die Tuckett-Hütte. Als Alternative zum Bocchette-Alte wählt der Bergführer die Durchsteigung des Klettersteigs Sentiero Benini. Er ist ebenfalls Teil des Bocchetteweges und führt luftig und spektakulär kurz unterhalb der Brentagipfel durch den oftmals lotrechten Fels, enthält aber keine außergewöhnlich schwierigen Kletterstellen.
Etwa 700 Höhenmeter sind auf Bergpfaden, über Geröll und unwegsames Gelände zu meistern, bevor die Watzmänner zum Einstieg in den Benini-Klettersteig an der Südwestwand der Cima Sella gelangen. Nur wenig unterhalb der 3000-Meter-Grenze geht es am Drahtseil in ständigem Auf und Ab über ausgesetzte Felsenbänder hinweg. Von der dramatischen Kulisse, den Felsnadeln und bizarren Gipfelformationen ist leider nicht viel zu erkennen, da sie sich samt und sonders im Nebel verbergen. Nachdem man die Felsen der Cima Falkner hinter sich gelassen hat, gelangen die Bergsteiger zur Campanile-Scharte. Eine letzte Erhebung, die Flanke der Cima Groste ist auf dem Benini-Weg noch zu durchklettern, bevor man über Felsstufen zum Pass und dann zur Groste-Hütte absteigt.
Hier wird abschließende Einkehr gehalten und auf die gelungene Klettersteigdurchquerung angestoßen. Der Greffelcheswatzmann bedankt sich beim Bergführer Christian Treimer für die gewohnt gute Führung. Trotz der misslichen Wetterlage an drei Bergtagen, die immer wieder eine Änderung der Route erforderlich machte, ist es ihm wieder einmal gelungen, den Watzmännern ein herrliches Bergerlebnis zu vermitteln und die wilde, urwüchsige Landschaft der Brenta näher zu bringen. So erklingt zum Abschluss der Bergwanderung auch in der Brenta das dreifach kräftige Watz…mann, Watz….mann, Watz….mann!!!
Autor: Konrad Friedgen
Fotografen: Helmut Seiwert, Konrad Friedgen