DER BERGWANDERCLUB AUS DER EIFEL


Los geht's!

Die Watzmänner

Dachsteingebirge

Die Bergwanderung des Wanderjahres 2010 führt die Watzmänner ins Dachsteingebirge. Einsame Steige durch oftmals wegloses Karstgelände, Wanderungen mit Steigeisen über ausgedehnte Gletscher und die Besteigung des Hohen Dachsteins stehen auf der Agenda dieser herausragenden Klettertour in den Ostalpen.

Die Bergwanderung des Wanderjahres 2010 führt die Watzmänner ins Dachsteingebirge. Einsame Steige durch oftmals wegloses Karstgelände, Wanderungen mit Steigeisen über ausgedehnte Gletscher und die Besteigung des Hohen Dachsteins stehen auf der Agenda dieser herausragenden Klettertour in den Ostalpen. Ein Wintereinbruch wenige Tage zuvor macht die Routenplanung nicht leichter, ist doch die Schneefallgrenze auf die 2.000-Meter-Marke abgesunken. Trotzdem zeigt sich der Wettergott den Watzmännern wohl gesonnen, als sie vom Parkplatz der Aualm zur Hofpürglhütte hinauf wandern.

Nach kurzer Rast in der Alpenvereinsunterkunft verziehen sich die letzten Nebelschwaden. Im Sonnenschein wandern die Bergsteiger dann auf einem schmalen Pfad über den Linzer Weg, der unterhalb des Gosaukammes zur Adamekhütte hinüber führt. Anfangs geht es über sattgrüne Grasmatten, dann steigt der schmale Pfad stetig an und führt schließlich über griffigen Fels am Drahtseil durch die Reißgangschlucht zum Reißgangsattel hinauf. Erstmals können jetzt zur Linken tief unten im Tal die Gosauseen bewundert werden. Im weiter ansteigenden Wegverlauf zeigt sich dann, dass auf einer Höhe über 2.000 Metern noch sehr viel Schnee im Steig liegt.

Der zweite Bergwandertag im Dachsteingebirge beginnt an der Adamekhütte mit leichtem Nieselregen, der sich im weiteren Tagesverlauf aber schnell verziehen wird. Nach einem Föhneinbruch in der Nacht ist es merklich wärmer geworden. Trotzdem ist eine Besteigung des Hohen Dachsteins über den Großen Gosau-Gletscher an diesem Tag unmöglich. Bergführer Christian Treimer entschließt sich daher zu einer Querung hinüber zur Simonyhütte, um von dort aus die Gipfelbesteigung über den Hallstätter-Gletscher erst am dritten Bergtag zu wagen.

Daher heißt es erst einmal von der Adamekhütte in Richtung der beiden Gosauseen abzusteigen und kurz darauf einem nach rechts abzweigenden Bergpfad in ein wildes Karstgelände hinein zu folgen. Auf einer Seehöhe von etwas mehr als 2.000 Metern geht es in der Folge fast höhengleich in ständigem Auf- und Ab über ausgedehnte Steinplatten hinweg, an bizarren Felsgebilden vorbei und zwischen gewaltigen Felsblöcken hindurch. In frischen österreichischen Nationalfarben rot und weiß ist der Steig, der eigentlich nur eine Wegspur ist, anfangs gut markiert.

Der Gipfel des Hohen Dachsteins ist das Ziel des dritten Bergwandertages. Glutrot geht die Sonne hinter der Gebirgskette auf, als die wir die Simonyhütte verlassen und durch wildes, wegloses Karstgelände zum Hallstätter-Gletscher hinauf marschieren. Als man die Gletscherzunge erreicht, werden Steigeisen angelegt. Über blankes Eis stapft die achtköpfige Seilschaft sodann stramm bergan. Rechts und links der Route zeigen sich immer wieder tückische Gletscherspalten, die vom Bergführer Christian Treimer stets sicher umgangen werden.

Im Mittelteil flacht das Gletschergelände merklich ab. Eine Menge Schnee bedeckt hier das Eis und die Watzmänner brechen auf dem riesigen Firnfeld oftmals bis zu den Oberschenkeln ein, nicht wissend ob man gerade in einer Gletscherspalte hängt oder einfach nur im Schee eingesunken ist. Nachdem der Gletscher überschritten ist, geht es wieder in den Fels hinein. Über den Schulteranstieg, ein knackiger Klettersteig der allerdings mit Klammern, Trittstiften und einem fest verankerten Stahlseil hervorragend gesichert ist, klettern die Bergsteiger zum Gipfelkreuz des Hohen Dachstein empor.

Der letzte Tag der Dachsteindurchquerung beginnt mit einer spürbaren Eintrübung der Wetterlage. Die Dachstein-Südwandhütte liegt im dichten Nebel und immer wieder schauert es, als sich die Watzmänner auf den Pernerweg begeben. Er soll zu den eindrucksvollsten Höhenwanderwegen der Dachsteinregion zählen.

Heute ist davon allerdings wenig zu sehen. Nebelschwaden, die ins Gesicht gezogenen Kapuzen der Regenjacken und der Wanderschirm verhindern eine herausragende Rundumsicht. Dafür macht die eine oder andere Gams in der Nähe des Steiges auf sich aufmerksam. Auch der scharfe Pfiff eines Murmeltieres zeigt an, dass die possierlichen Tierchen ganz in der Nähe ihre Behausung gefunden haben. Mit zunehmender Dauer der Wanderung bessert sich das Wetter aber merklich. Der Regen lässt gar vollständig nach, als die Bergwanderer über endlose Serpentinen zum „Tor“ hinauf steigen. Auf diesem breiten Bergsattel ist der höchste Punkt des Pernerweges erreicht und die erste Rast des Tages fällig.

Seitdem in Österreich die Klettersteige wie Pilze aus dem Boden sprießen, hat man auch im Dachsteingebirge mächtig aufgerüstet. Die schwierigsten Eisenwege in der Region sind sicherlich der Johann-Klettersteig und der neue Sky-Walk-Sportklettersteig, die durch die lotrechten Felswände der Dachstein-Südwand geklettert werden müssen. Weniger bekannt und vom Schwierigkeitsgrad her etwas leichter, führt der Hias-Klettersteig in der hinteren Ramsau aus der Silbertalklamm auf 120 Höhenmetern durch die senkrechte Klammwand.

Vom Wanderparkplatz wandern die Watzmänner über Holzstege am rauschenden Wildbach entlang in die Klamm hinein. Schon kurz darauf gelangen die Kletterer zum Einstieg in die luftige Ferrata. Dort wird die Klettersteigausrüstung angelegt. Gleich zu Beginn überspannt eine imposante Seilbrücke den Gebirgsbach. Auf einem schwankenden Drahtseil queren die Watzmänner zur anderen Seite, wo die Steiganlage sogleich ihre scharfen Zähne zeigt. Auf Stahlstiften ist eine schräg aufwärts führende Rampe zu durchklettern.

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