DER BERGWANDERCLUB AUS DER EIFEL


Los geht's!

Die Watzmänner

Neue-Prager-Hütte - Großvenediger, 3.660 m - Venedigerhaus, 12 Std.

Was sagen die Wetterfrösche? Ist eine Besteigung des Großvenedigers möglich? Das sind die Fragen, die sich die Watzmänner am frühen Morgen des fünften Bergtages stellen, als sie sich an der Neuen Prager Hütte auf den Gipfelangriff vorbereiten. Für den späten Vormittag sagt der Wetterbericht eine deutliche Wetterbesserung voraus, weiß der Hüttenwirt zu berichten. Nach reiflicher Überlegung entschließt man sich den Gipfelangriff zu wagen. Zur Besteigung des Großvenedigers verlassen die Bergsteiger bereits um 05:30 Uhr die Neue-Prager-Hütte, schließlich sind 800 Höhenmeter über Gletschereis bis zum Gipfelkreuz zu durchsteigen. Im leichten Nieselregen und im fahlen Licht flackernder Stirnlampen geht es über grobe Granitblöcke in eine Senke hinab und dann über zwei kleine Schneefelder zum Anseilplatz hinauf.

Hier werden die Steigeisen angelegt und eine Seilschaft gebildet. Mit dem Bergführer voraus steigen die Watzmänner sodann in die steile Gletscherflanke hinein. Schnell fassen wir auf dem blanken Eis sicheren Tritt und kommen auch wenig später auf dem schneebedeckten Gletscher zügig voran. Dichter Nebel beeinträchtigt allerdings die Sicht und der Eisregen schlägt den uns peitschend ins Gesicht. Plötzlich einsetzende Windböen bringen die Gipfelstürmer mehrmals aus dem Tritt. Zudem ist die Routenfindung im Nebel nicht ganz einfach zu bewerkstelligen und der Bergführer Christian Treimer hat seine liebe Not, Gletscherspalten rechtzeitig aufzuspüren und sicher zu umgehen. Schließlich steigt das Gletschergelände im Gipfelbereich noch einmal steil an. Der nur 40 cm breite Gipfelgrat wird erreicht.

 

  • 001-Fruehstueck auf der Neuen Prager Huette
  • 002-Am Anseilplatz
  • 003-Die Seilschaft auf dem Gletscher
  • 004-Im dichten Nebel auf dem schmalen Gipfelgrat
  • 005-Gipfelbild vom Grossvenediger, 3.660 m
  • 006-Beim Abstieg vom Venedigergipfel
  • 007-Gletscherspalten beim Abstieg vom Grossvenediger
  • 008-Gletscherrast beim Abstieg vom Grossvenediger
  • 009-Steilabstieg vom Gletscher des Grossvenediger
  • 010-Die Hohen Tauern von der Neuen Prager Huette
  • 011-Gletscher unterhalb des Grossvenediger
  • 012-Beim Abstieg an der Alten Prager Huette
  • 013-Abstieg ins Gschloessbachtal
  • 014-Im Gschloessbachtal
  • 015-Im Gschloessbachtal
  • 016-Wildwasser im Gschloessbachtal
  • 017-Tourabschluss am Venedigerhaus
  • 018-Das wars, das G'lumpe ist abgelegt

Ein wenig Mut und Entschlossenheit sind jetzt noch erforderlich, um auf den 3.660 m hohen Gipfel des Großvenedigers zu gelangen, denn links und rechts des Firngrates fällt das Gelände ins Bodenlose. Zudem peitschen ständig die Richtung wechselnde Sturmböen über die Gratschneide hinweg. Dann ist es geschafft!! Die Watzmänner stehen unter dem stark vereisten Gipfelkreuz. Von einer gigantischen Rundumsicht kann im dichten Nebel natürlich keine Rede sein. Trotzdem ist die Stimmung hervorragend, macht sich doch unter den Bergsteigern mächtiger Stolz breit, den Großvenediger trotz der widrigen Witterungsverhältnisse bezwungen zu haben. Erst beim Abstieg von der Bergspitze reißt der Himmel auf und entschädigt die Gruppe für den Rest des Tages mit strahlendem Sonnenschein. Jetzt kann man auch tief in die aufklaffenden Gletscherspalten hineinsehen, die vorher beim Aufstieg nur schemenhaft erkennbar waren. Beim Steilabstieg vom Gletscher kommen Eisnägel zum Einsatz, die ins Eis geschraubt werden um die Seilschaft zu sichern.

Von der Neuen-Prager-Hütte wird nach kurzer Rast über die Aufstiegsroute des Vortages zur Alten-Prager-Hütte hinab gestiegen. Noch einmal werfen wir einen Blick, jetzt im gleißenden Sonnenlicht auf den gewaltigen Gletscher des Unteren Keesbodens. Dann erfolgt der Abstieg ins Gschlössbachtal. Auf die erfolgreiche Gipfelbesteigung und die herrliche Bergfahrt des Wanderjahres 2011 wird im Venedigerhaus mit einer Runde Obstler angestoßen. Der Greffelcheswatzmann Konrad Friedgen bedankt sich beim Bergführer Christian Treimer, der am letzten Bergtag Schwerstarbeit verrichten musste, für die gewohnt gute Organisation und Führung der Bergwanderung über den Venediger-Höhenweg in den Hohen Tauern und verabschiedet ihn mit einem dreifach kräftigen Watz....mann, Watz....mann, Watz....mann!!!

 

Autor und Fotograf: Konrad Friedgen

 

 

 

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